Für die neue (und die folgende) Generation des iPhones gibt es wieder einmal viele Gerüchte hinsichtlich der Features. Einige mögen zutreffen, einige mögen falsch sein. Einige mögen sinnfrei sein, einige mögen nützlich sein. Ich möchte mich nicht darüber äussern, sondern zwei in meinen Augen sehr sinnvolle und technisch mögliche Neuerungen erwähnen.
[ad#Google Adsense 468×60 Image Inline]
RFID-Chip für Online-Payment
Es gibt bereits mehrere Anzeichen dafür, dass eine der folgenden iPhone-Generationen über einen RFID-Chip verfügen wird (auf Deutsch), welcher über berührungslose Sender/Empfänger vielfältige Möglichkeiten eröffnen würde. So könnte bargeldloses Bezahlen z. B. in Parkhäusern, an Kino-Kassen und zu schier unendlich vielen anderen Zwecken Wirklichkeit werden. Das iPhone wird an ein Lesegerät gehalten, welches den Betrag übermittelt, der Benutzer bestätigt die Zahlung mit Eingabe seines iTunes-Store-Passwortes und die Zahlung wird von Apple unmittelbar abgewiesen und über das iTunes-Konto abgewickelt. Durch den interaktiven Eingriff wäre die Sicherheit gewährleistet.
Lokale Apps
In vielen Fällen könnte es Sinn machen, eine spezielle App nur an einem bestimmten Ort zu verwenden. Diese dann umständlich über den App-Store herunterzuladen und dann auf dem iPhone verwaisen zu lassen, weil man sie sonst nie wieder benötigt, macht dagegen weniger Sinn. Es gibt Gerüchte darüber, dass Apple bereits vor Jahren ein Patent auf so genannte “lokale WLAN Apps“ angemeldet hat, wozu ich spontan allerdings keinen Bericht im Web finde. /EDIT: dank Sebastian nun auch der Link zum entsprechenden von Apple angemeldeten Patent. EDIT/
[ad#Google Adsense 468×60 Image Inline]
Das Prinzip könnte vorsehen, dass an bestimmten Orten spezielle Apps über einen Dienst (Push oder Pull) über das lokale WLAN bereitgestellt werden. Die Installation kann beliebig einfach oder kompliziert gestaltet werden. Die App kann nach dem Verlassen des jeweiligen WLAN-Netzes seine Relevanz verlieren und sich automatisch vom iPhone löschen.
Anwendungsszenarien wären z. B. die Online-Speisekarte eines Restaurants inkl. Bestellung bis an den Tisch oder Exponat-Informationen bzw. Media-Beiträge in Museen und Ausstellungen.
Zu dem letztgenannten Beispiel: wer schonmal in einem Museum war und dort einen tragbaren Audio-Guide mit sich herumgetragen hat, um weitere Informationen zu verschiedenen Punkten der Ausstellung zu erhalten, kann sich vorstellen, wie komfortabel es wäre, die Multimedia-Informationen auf seinem iPhone zu hören/zu betrachten. Wer schonmal eine Führung durch eine solche Ausstellung gemacht und dabei ein unbequemes Headset an seinem Kopf baumeln hatte, kann sich vorstellen, wie bequem es wäre, statt dessen die gewohnten Kopfhörer des iPhone zu benutzen.
[ad#Google Adsense 468×60 Image Inline]
Dass diese Features kommen werden, ist nicht unwahrscheinlich – zumindest technisch alles möglich und sinnvoll. Ob tatsächlich und wann sie von der Hardware und vom iOS unterstützt werden, bleibt abzuwarten. Ich persönlich wünsche es mir sehr bald.
Während die Welt durch vermeintliche interessantere Themen auf angeblich fehlerhafte Apple Produkte, mögliche datenschutzrechliche Probleme bei Facebook oder mutmassliche Verletzung der Persönlichkeitsrechte durch Googles Street View abgelenkt wird, hat sich still und heimlich eine ganz andere Problematik eingeschlichen, um die die deutschen Bürger früher oder später auf keinen Fall herum kommen: der neue Personalausweis in Deutschland.
Ab dem 1. November 2010 werden neue Personalausweise vergeben. Alle bestehenden Ausweise behalten weiterhin ihre Gültigkeit, allerdings werden ab 1.11.2010 nur noch die neuen Dokumente ausgestellt. Wer seinen guten alten Personalausweis weiterhin für 10 Jahre behalten möchte, sollte vor dem 31.10.2010 einen guten Grund finden, sich einen Neuen ausstellen zu lassen.
[ad#Google Adsense 468×60 Image Inline]
Nicht nur der Preis unterscheidet sich (alt: 8 €, neu: rund 29 €), besonders interessant ist die Tatsache, dass die neuen Personalausweise mit den so genannten RFID-Chips ausgestattet sind. Ein Stück digitaler Information, ein elektronischer Fingerabdruck des Inhabers.
Grundsätzlich eine gute Sache – zumindest gut gemeint. Der Chip beinhaltet alle persönlichen Daten des Inhabers, die auch auf dem Ausweis zu lesen sind. Zusätzlich biometrische Daten und eine persönliche Signatur. Der Chip ist berührungslos per Funk erkennbar und kann ausgelesen werden, ohne dass der Besitzer ihn vorlegen muss. Vorteile sind z. B.:
- einfache Zoll- und Grenzkontrollen
- Alterskontrolle wo immer möglich oder nötig
- schnellere Ausweiskontrolle bei Behörden und Ämtern
- persönliche Identifizierung am heimischen PC (Lesegerät notwendig)
Damit entfällt zukünftig die Notwendigkeit, die Daten vom Personalausweis bei Behörden abtippen zu müssen. Wir halten einfach unseren Ausweis hin und sofort werden alle unsere persönlichen Daten übermittelt. Auch am Computer daheim können wir uns damit persönlich identifizieren. Abstimmungen und Wahlen über das Internet sind denkbar und möglich.
Alles, was Vorteile mit sich bringt, hat auch Nachteile. Genau dieses berührungslose Auslesen des Chips im neuen Personalausweis bereitet manchen Leuten Kopfzerbrechen. Anderen bereitet es Spass und Freude, z. B. dem Chaos Computer Club (CCC), welcher es bereits geschafft hat, den Chip auszulesen und damit die darin enthaltenen persönlichen und biometrischen Daten auszuspähen.
[ad#Google Adsense 468×60 Image Inline]
RFID ist ein Quasi-Standard, der nicht für Personalausweise neu erfunden wurde. Zahlreiche Sicherheits- und Türöffnungssysteme arbeiten damit. Die auf den Chips gespeicherten Informationen können aus unterschiedlicher Entfernung durch Lesegeräte abgefragt werden, die elektromagnetische Wellen aussenden. Solche Lesegeräte sind durchaus handelsüblich und sind heutzutage bereits überall in unseren Städten und Gebäuden verteilt.
Natürlich, die persönlichen Informationen auf den Chips in den Personalausweisen sind durch eine PIN verschlüsselt. Aber nicht nur der CCC, auch zahlreiche Universitäten haben es bereits geschafft, diese zu hacken. Durchaus denkbar, dass unsere Daten beim ahnungslosen Einkaufsbummel durch die Stadt ausgelesen und als Bewegungsprofile gespeichert oder anderweitig missbraucht werden.
Sogar in den USA macht man sich inzwischen darüber lustig, dass wir Deutsche zwar keine Bilder unserer Häuser im Internet sehen wollen, zukünftig allerdings permanent alle unsere persönlichen und biometrischen Daten per Funk im direkten Umfeld verbreiten werden. Da könnte man sich gleich ein Schild um den Hals hängen, auf dem Adresse und mehr steht.
Es bleibt abzuwarten, ob der Personalausweis mit dem RFID-Chip wie geplant dieses Jahr noch kommen wird, oder ob noch mehr Sicherheitslücken auftauchen, die von Kriminellen ausgenutzt werden könnten.