Seit mehreren Tagen bekomme ich auf meinem (Firmen-)Mobiltelefon Anrufe mit unterdrückter Telefonnummer. Wenn ich mich melde, höre ich Geräusche und Hintergrundstimmen am anderen Ende, es spricht dort jedoch niemand mit mir. Nach wenigen Sekunden wird die Leitung unterbrochen. Nervt ein wenig, ist aber kein Drama.

Heute, Samstag den 28. April 2012, erhalte ich vormittags wieder einen Anruf mit unterdrückter Nummer und da ist auf einmal ein Mensch dran. Ein Mann. Ob es kausale Zusammenhänge zu den anderen Anrufen gibt, weiss ich nicht, es erscheint mir jedoch naheliegend. Besonders interessant war das heutige Telefonat, weil es eine Telefonabzocke der neuesten Masche war. Das Gespräch verlief ungefähr so:

Ich: “Ja, hallo?”

Herr Schmitt: “Guten Tag, Firma TeleBilling aus Köln, wir möchten…”

Ich: “Moment, wie ist denn ihr Name?”

Herr Schmitt: “Ich heisse Schmitt.”

Ich: “Jaja, ‘Schmitt’ – alles klar. Weiter, worum geht’s?”

Herr Schmitt: “Es handelt sich um einen Serviceanruf von uns, weil von ihrem Telefonanschluss am 15. April um 19.19 Uhr eine kostenpflichte Servicerufnummer angerufen wurde. Dieser Anruf wird nicht im Einzelverbindungsnachweis und auf ihrer Telefonrechnung verzeichnet sein, darum möchten wir ihnen nun gerne die Daten per Post zusenden, damit sie das prüfen können.”

Aha, das kann ja noch lustig werden.

Ich: “Ich habe am 15. April keine Servicenummer angerufen.”

Herr Schmitt: “Vielleicht war es jemand anderes, der ihren Anschluss benutzt hat?!”

Ich: “Nein.”

Herr Schmitt: “Jedenfalls ist dieser Anruf von ihrem Anschluss getätigt worden und als Serviceleistung möchten wir ihnen nun die Daten per Post zuschicken. Geben sie mir bitte ihre Adresse?”

Jetzt bin ich hellwach und richtig in Fahrt.

Ich: “Nö, ich gebe ihnen meine Adresse nicht so einfach. Wenn der Anruf nicht im Einzelverbindungsnachweis gelistet ist, dann muss ich es ja auch nicht bezahlen, richtig? Und ihre ‘Serviceleistung’ möchte ich nicht in Anspruch nehmen. Sie brauchen mir also nichts zu schicken.”

Herr Schmitt: “Wir müssen ihnen aber die Daten zuschicken, damit sie das auf Korrektheit prüfen können.”

Ich: “Ich möchte nichts prüfen, dazu sehe ich keine Veranlassung. Machen wir’s anders: geben sie mir doch mal ihre Rufnummer, Herr Schmitt.”

Herr Schmitt: “Unsere Kontaktdaten stehen auf dem Briefkopf des Anschreibens. Da können sie auch unsere Telefonnummer sehen.”

Jetzt bin ich sauer, mein Kaffee wird kalt.

Ich: “Halten sie mich eigentlich für total bescheuert? Entschuldigung, sie kennen mich ja gar nicht. Ich bin nicht der Durchschnittsbürger und sie müssten inzwischen längst gemerkt haben, dass ihre dämliche Masche bei mir nicht funktionieren wird. Nicht wahr, Herr Schmitt, sofern das wirklich ihr Name sein sollte…”

Herr Schmitt: “Wenn sie mir ihre Anschrift nicht geben wollen, dann werde ich diese über ihren Telefonanbieter ermitteln.”

Ich: “Warum haben sie das denn nicht gleich gemacht, bevor sie mich mit ihrem Anruf belästigen?”

Herr Schmitt: “Weil das kostenpflichtig ist, diese Kosten werden ihnen dann in Rechnung gestellt.”

Ich lache herzlich ins Telefon, weil ich mich langsam nicht mehr halten kann.

Ich: “Okay, okay. Dann wünsche ich dabei besonders viel Spass und Erfolg. Herr Schmitt, sie Vollpfosten, sie wissen ganz genau, in welcher Branche sie arbeiten und für welche Masche sie da telefonieren. Nachdem sie sich dafür selbst nicht zu schade sind, bin ich mir auch nicht zu schade, sie als ‘Arschloch’ zu bezeichnen und noch einen schönen Tag zu wünschen. Bye-bye.”

*klick*

Ich kann in jedem Fall immer nur wieder davor warnen, auf irgendwelche unerwünschten Anfragen oder Angebote am Telefon einzugehen. Der Heiterkeit wegen lasse ich  mich immer wieder gerne auf ein Gespräch ein, aber, liebe Abzocker-Idioten, bei mir beisst ihr da auf Granit. Auch die Firma TeleBilling Ltd., Hohenzollernring 84, 50672 Köln.

Schönen Samstag noch!

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  • Philipp:

    Dich können sie nicht verarschen, aber die Oma, die sie als nächstes erwischen vielleicht, darum: Anzeigen.

  • Andreas Krey:

    Äh, und dann? Das Zuschicken der ‘Daten’ wäre dann eine kostenpflichtige Leistung, oder wie funktioniert der ‘zocke’-Teil?

  • Ich vermute, in dem Schreiben würde dann behauptet, ich hätte mich im Gespräch mit irgendwas einverstanden erklärt und da wäre dann direkt eine Rechnung angehängt.

    Dann heisst es erstmal: Widerspruch einlegen. Eine Rechnung gilt per se ja erstmal als gesetztes Fakt.

    Anzeigen wäre eine Möglichkeit. Vielleicht, wenn ich nächste Woche Zeit dafür habe.

  • Gast:

    Ich muss sagen, mein Telefonat lief gestern genau so ab. Es war auch ein lächerlicher Herr Schmidt am Apparat….:D

  • Juergen Laibacher:

    Telebilling Köln … gerade hatte ich einen Anruf von “Herrn Schmidt”. Exact der selbe Ablauf wie von Thomas beschrieben. Erst ein paar Anrufe mit Nummernunterdrückung (auf meiner Mobilbox) ohne dass sich jemand meldet aber deutliche Hintergrundgeräusche. Dann Herr Schmidt der meine Adresse wollte um mir eine Abrechnung für inanspruch genommene telefonische Dienstleistungen – die nicht auf der Einzelabrechnung auftauchen – zusenden zu können. Da ich meine Adresse nicht rausgeben wollte letztlich der Hinweis diese dann über das Einwohnermeldeamt herausfindig zu machen, was dann eben zusätzliche Kosten verursachen würde. Ich habe Herrn Schmidt kurzentschlossen aus der Leitung entfernt … Sieht ziemlich eindeutig nach einem Betrugsversuch aus.

  • paule:

    genau so war es auch bei mir, nur nicht der herr schmidt war dran, sondern seine frau 🙂 frau schmidt 🙂 muss ein familien unternehemen sein 🙂 die sollten wir mal besuchen und mit denen einen kaffee trinken oder oder oder 🙂

  • Nils:

    Eine üble Masche die es schon seit Jahren gibt. Zunächst werden wahllos mobile endgeräte “angepingt”. D. h. es wird mittels eines technischen Systems Nummern nur kurz angerufen und dann sofort abgebrochen. Dem Handybesitzer erscheint dann ein Anruf in Abwesenheit. Meistens handelt es sich um eine Handy oder Festnetznummer die auf einen kostenpflichtigen Dienst (Chat, Telefonerotik etc.) geleitet wird. Also nicht zurück rufen bzw. nur mit unterdrückter Nummer. Solltet Ihr nämlich zurüch rufen, landet Ihr im Erotik Chat. Kurze Zeit später bekommt ihr einen Anruf aus einem Callcenter. Dabei handelt es sich um Firmen, die aus euren Handynummern Adressen machen. ALSO: GIBT NICHT EINFACH WILDFREMDEN FIRMEN EURE PRIVATADRESSEN AM TELEFON!!! Ansonsten flattert eine Rechnung bei euch ein. Notiert euch einfach die Adresse des Anbieters und den Namen der Person am Telefon und droht damit eine Anzeige per der Polizei zu erstatten. Daraufhin ruft euch keiner mehr an. Oder gibt einfach eine Fake Adresse an. Solltet ihr bereits eine Rechnung erhalten haben, weil ihr euro Adresse bekannt gegeben hat geht zum Anwalt und stellt der Firma eure Anwaltsgebühren in Rechnung. Bszieht auch auf anpingen und den weiterenn Verlauf. Und lasst euch von der Firma sagen, von wem sie eure Nummer erhalten haben. Übrigens ist das anpingen strenstens verboten. Hier der Link: http://www.kanzlei.biz/nc/verbraucherrecht/20-08-2010-olg-oldenburg-az-1-ws-371-10.html
    Also nicht einschüchtern lassen und auf keinen Fall überweisen. Beschwerrt euch auch bei der Bank des Rechnungstellers und teilt denen die methoden mit. Darauf wird die Bank meistens die Geschäftsbeziehung kündigen.

  • baki:

    Ich wurde vor par tagen angerufen und wurde mir gesagt das ein Brief bei der Zustellung Firma liege und die Adresse sei nicht richtig und wir brauchen die Adresse um zustellen zu können, erst nach dem ich aufgelegt hatte habe ich gemerkt das das nicht richtig sein kann den ich wurde ohne die Nummer auf Display sehen zu können angerufen und es scheint doch die scheis TELEBILLIG FIRMA ZU SEIN.

  • baki:

    den ich habe auch die rechnung erhalten mit meinen verzerrte Name

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